Mittwoch, Dezember 06, 2006

ueber das eroeffnen eines kontos

zu den wichtigsten utensilien modernen lebens – gleich nach usb-kaffeetassenwaermern und studiVZ – gehoert wohl ohne zweifel der besitz eines girokontos bei einer bank. es waere doch unvorstellbar, sich sein bafoeg (wenn man denn welches bekommt) in einer papiertuete verpackt, monatlich beim amt abzuholen. ganz zu schweigen davon, es auch noch halbwegs verantwortungsbewusst zu verwalten, wenn der gesamte batzen geld am monatsanfang zu hause unter dem kopfkissen liegt. aus diesen gruenden war es fuer mich unerlaesslich, bei einem lokalen kreditinstitut einen solchen ‚account’ zu eroeffnen. doch waeren mir vorher die unglaublichen huerden dieses unterfangens bewusst gewesen, haette ich wohl lieber die almosen meiner eltern (nein, ich liege dem staat nicht auf der tasche!) jeden monat als scheck auf der post abgeholt. das deutschland als buerokratenstaat verschrien ist, duerfte weitreichend bekannt sein. doch in anbetracht des papierwaldes und paragrafendschungels, der beim eroeffnen eines kontos als auslaender hier im vereinigten koenigreich zu durchwandern ist, stehen die briten meinen landsleuten in nichts nach. mein konto bei der deutschen bank hatte ich in weniger als zwei wochen vor meiner abreise, inklusive PINs und TANs fuer online banking, komplettieren koennen. nicht so hier! nachdem ich eine bank gefunden hatte, die bereit war ohne referenzen und 2000£ kaution ein konto fuer mich zu eroeffen, musste ich feststellen, dass meine regulaere immatrikulationsbescheinigung doch nicht ausreichend war. ein extra-zertifikat vom auslandsamt war gefordert. na gut, so was duerfte ja ohne viel aufwand zu bekommen sein... aber weit gefehlt: ich als student eines landes der europaeischen union war nicht berechtigt von diesem amt eine solche bescheinigung ausgestellt zu bekommen, ein vergleichbarer brief meines erasmus-koordinators muesste ausreichen. leider sah das die bank nicht genauso und es bedurfte einigem hin und her mit dem manager der bank, letztendlich doch die bestaetigung meines ‚vorgesetzten’ zu akzeptieren. auch um- und neuformulierungen waren noetig, das personal von der richtigkeit meiner adresse hier und in deutschland zu ueberzeugen. aber schliesslich dient ja alles nur der sicherheit, die hier selbstverstaendlich sehr gross geschrieben wird: SECURITY! so gross, dass die online banking daten an die adresse meines hauptwohnsitzes geschickt wurden. schoen, so kann ich dann wenigstens ueber weihnachten von deutschland aus meine bankgeschaefte regeln.
jedenfalls bin ich nun endlich, nach mehr als zwei monaten kampf gegen das global operierende finanzsystem, besitzer eines kontos und kann all die damit verbundenen anehmlichkeiten in anspruch nehmen. da diese nicht besonders weitreichend sind, wenn man eh kein geld zum verbraten hat, koennen die kontodaten fuer spenden bei mir erfragt werden...

harte arbeit

die umstaende meines lebens haben in letzter zeit dazu gefuehrt, dasz lange nichts mehr auf dieser seite veroeffentlicht wurde. wie bekannt, bin ich derzeit leider nicht im genusz in staendinger verbindung mit dem globalen netz zu stehen. ebenso hinderlich fuer das schreiben, dafuer sehr viel erfreulicher fuer mich, war der besuch von frank und eike bei mir hier in cardiff. denen, die sie kennen, werden sie bestaetigen koennen, was fuer eine ausgefuellte und schoene zeit wir in den gemeinsamen tagen hatten (und wehe nicht!). ungluecklicherweise hatte sich in der letzte zeit und umso mehr in der vergangenen woche als die zwei hier waren, ein durchaus betraechtlicher berg arbeit angestaut. diesen galt es aufgrund der dringlichkeit eines abgabetermins abzutragen, wozu ich von montag auf dienstag eine nachtschicht einlegen musste. das groebste ist nun weg und jetzt stehen 'nur' noch die fuenf klausuren naechste woche an! trotz dieser sollte meine inzwischen vierwoechige abstinenz von der seite beendet sein und gelegentlich wieder eine episode von mir hier erscheinen.
in diesem sinne: nicht alles bis zum schluss aufheben und herzlich willkommen in cardiff!